EMS, die elektrische Muskelstimulation, wird schon seit Jahrzehnten zum Training von Sportlern eingesetzt. In diesem Artikel schauen wir uns an, wofür der Muskelstimulator da ist, wie er funktioniert und wie man ihn benutzt.
Was ist elektrische Muskelstimulation (EMS)?
EMS, die elektrische Muskelstimulation, wird zur Behandlung der sogenannten quergestreiften Muskeln eingesetzt, die für die willkürliche Bewegung sorgen. Sie wirkt sich nicht (wesentlich) auf die glatte Muskulatur der Wirbelsäulenmuskulatur aus.
Bei der Muskelstimulation wird ein elektrischer Milliampere-Impuls (mA) über eine auf der Haut angebrachte Elektrode an den Muskel abgegeben, der sich daraufhin zusammenzieht. Du kannst die Art der Kontraktion, die zu kontrahierenden Fasern und die Anzahl der beteiligten Fasern bestimmen, indem du die Frequenz, die Intensität und die Dauer des Pulses anpasst. Die Einstellung des Pulses beeinflusst die Wirkung.
Du kannst die Stimulation auf einen bestimmten Muskel oder eine Muskelgruppe fokussieren und die Wirkung auf diese Muskeln konzentrieren. Deshalb dient es als Ergänzung und nicht als Ersatz für Sport.
Normalerweise löst ein elektrisches Signal deines Gehirns die Muskelkontraktion aus. Bei der Muskelstimulation erhält der Muskel ähnliche künstliche Impulse. Es gibt keinen Unterschied zwischen der Spannung und dem Impuls des Gehirns. In beiden Fällen kontrahiert sie sich nach genau demselben Mechanismus, es laufen dieselben Stoffwechselprozesse in ihr ab, und sie ermüdet, übersäuert und zerreißt die Fäden auf genau dieselbe Weise.
Die Muskelfähigkeiten verbessern sich durch wiederholte Muskelarbeit, was bedeutet, dass die Muskelstimulation ähnliche Ergebnisse erzielen wird.
Was macht die Elektrostimulation besser?
Wenn du dich freiwillig bewegst, sorgen die Regulationssysteme des Gehirns für die Kontraktion, ein Prinzip, das durch die Hennemannsche Regel beschrieben wird.
Das bedeutet, dass sich bei einer Kontraktion zuerst die kleinen Muskeln zusammenziehen, gefolgt von den größeren Muskeln. Zunächst werden die Fasern vom Typ I im Muskelbündel stimuliert, gefolgt von den Fasern vom Typ IIa und schließlich vom Typ IIb.
Es ist auch wahr, dass das Gehirn jede freiwillige Kontraktion “schont”, d.h. es lässt nicht zu, dass sich alle Fasern gleichzeitig zusammenziehen. Deshalb verstärken Stress oder Gefahr die Kraft; ein Adrenalinstoß wird in deinem Blutkreislauf freigesetzt und deaktiviert die Reserve.
Die elektrische Muskelstimulation umgeht dieses System der “Ökonomie der Anstrengung”. Die Anzahl der Fasern, die aktiviert werden können, ist fast unbegrenzt. Deshalb kann EMS die Muskelfasern in viel größeren Mengen aktivieren. Selbst mit Stimulation ist es nicht möglich, eine vollständige 100%ige Kontraktion zu erreichen, da sich einige Muskelfasern immer in einer “refraktären” Phase befinden und sich aufgrund früherer Kontraktionen nicht zusammenziehen können.
Eine weitere wichtige Fähigkeit der elektrischen Muskelstimulation ist das “Lehren” der neuromuskulären (Nerven-Muskel-) Verbindung. Einigen Studien zufolge brauchen das Gehirn und die motorischen Neuronen, die vom Gehirn zu den Muskeln führen, mindestens 10.000 (zehntausend) Wiederholungen, um zu lernen, wie man eine Bewegung am schnellsten und effizientesten ausführt. Das ist der Grund, warum Sportler eine Bewegung endlos wiederholen und verfeinern. Die Stimulation kann die Optimierung der Muskelfunktion deutlich beschleunigen.
Vielleicht hast du schon einmal die Erfahrung gemacht, dass nach einer Verletzung die richtigen Bewegungen neu erlernt und “auswendig gelernt” werden müssen. Die Muskelstimulation ist auch ein hervorragendes Mittel, um eine optimale Bewegungskoordination zu “erlernen”.
Bestimmte Bedingungen verbieten die Anwendung der Muskelstimulation
Verwende die elektrische Muskelstimulation nicht, wenn du einen implantierten Herzschrittmacher oder Defibrillator, eine akute Thrombose, einen Tumor, Epilepsie oder eine Infektionskrankheit hast. Während der Schwangerschaft und der Menstruation ist Vorsicht geboten. Lies hier mehr über Kontraindikationen.
Anwendungen von Muskelstimulatoren
Für Athleten zu Hause
Profi- und Amateursportler sowie Menschen mit Muskel-Gelenk-Erkrankungen können die Muskelstimulation nutzen, aber ihre Bedürfnisse sind unterschiedlich.
Amateursportler trainieren verhältnismäßig wenig. Die Hauptanwendungsgebiete der Muskelstimulation sind daher die Verletzungsvorbeugung, der Gewinn von passiver Trainingszeit und die Beschleunigung der Muskelerholung.
Für Profisportler besteht die Hauptanwendung darin, die Muskelerholung zu beschleunigen, Überlastungsverletzungen vorzubeugen, die schnellstmögliche Erholung von Verletzungen zu fördern und bessere Trainingsergebnisse zu erzielen.
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Für die Erholung zu Hause
Du kannst die Muskelstimulation bei zahlreichen Muskel- oder Gelenkbeschwerden anwenden. So sind Muskelschwund, verschiedene Formen von Lähmungen(Bellsche Lähmung, ALS, Multiple Sklerose, Schlaganfall, Rückenmarksverletzungen), postoperative Krafterholung und Erholungsbeschleunigung die Hauptbereiche. Das sind separate Themen, ich werde sie in einem anderen Beitrag behandeln.
Erforsche Artikel zur Muskelstimulation bei verschiedenen Erkrankungen wie Bell’s Lähmung, Hexenschuss, Ischias, rheumatoider Arthritis, Trigeminusneuralgie und Piriformis-Behandlung.
Muskelstimulatoren für Behandlungen
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